Unter Hirntod versteht man den irreversiblen und vollständigen Funktionsausfall des Gehirns durch dessen vollständige Zerstörung. Durch diese Zerstörung des Gehirns geht die Fähigkeit des Organismus zur Integration des Organismus in eine übergeordnete Ganzheit verloren. Der Mensch ist tot. Desintegration meint nicht nur einen Verlust der somatischen Einheit eines Individuums, sondern auch den Verlust der Identität beim Hirntoten. Es gibt nicht zwei Arten von Tod: Den Hirntod und den wirklichen Tod (Herztod), sondern nur einen Tod des Menschen. Nach dem Hirntod kommt es unmittelbar zu einem Verlust der Lebensfunktionen und einem konsekutiven Zerfallsprozess des Organismus. Dieser Zerfallsprozess kann künstlich einige Zeit hinausgezögert werden, um so einige Organe noch für eine mögliche Organtransplantation vital zu erhalten. Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen einem lebenden Organismus und noch biologisch vitalen Organen des Hirntoten. Grundsätzlich muss jedenfalls gesagt werden, dass die Feststellung des Hirntodes mit Hilfe der modernen medizinischen Technologie heute die sicherste Methode ist, um den Tod eines Menschen zu dokumentieren.

Autor: Bonelli, Johannes
Erscheinungsjahr: 2013
Umfang: 12 Seiten
Medientyp: Fachbeitrag
In: IMABE - Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik (Hg.): Imago Hominis 2/2013. Hirntod. 20/2
Ort: Wien
Verlag: IMABE
Datenbank-ID: 2013-BON-0075