IVF – In-Vitro-Fertilisierung, auch als künstliche Befruchtung bekannt wird mit schönen Bildern von lachenden Babys und glücklichen Eltern verbunden. Was jedoch die wenigsten wissen ist, dass die Baby-Take-Home-Rate nach einem IVF-Versuch nur zwischen 18 und 20 % beträgt. Die Zahl der IVF-Versuche steigt seit dem ersten 1978 künstlich befruchteten Kind stetig an, während die Erfolgsrate stagniert. Zusätzlich haben künstlich befruchtete Kinder, sowie deren Mütter, ein erhöhtes gesundheitliches Risiko. Durch IVF wird die Unfruchtbarkeit nicht geheilt, sondern man umgeht sie. Das Kind wird dabei zu einem Objekt, welches im Labor wie eine Ware auf Qualität geprüft wird. Kommen Samen-oder Eizellspende von Dritten zum Einsatz, haben die Kinder oft Probleme mit ihrer Identität und genetischen Herkunft.
Susanne Kummer, Geschäftsführerin des IMABE Instituts für medizinische Anthropologie und Bioethik in Wien, zeigt anhand dieser Abhandlung über Geschichte, Entwicklung und derzeitigen Stand der Reproduktionsmedizin: Die Anwendung reproduktionsmedizinischer Techniken führt zu einer grundlegenden Änderung der Einstellung zum menschlichen Leben als solchem. Bei der IVF allgemein sowie bei Präimplantationsdiagnostik, Eizellspende und Leihmutterschaft, wird das Kind immer mehr zum Therapeutikum für unerfüllte Selbstverwirklichung und Lebensplanung und es besteht die Haltung Anspruch auf ein Kind zu haben.
Autor: | Kummer, Susanne |
Erscheinungsjahr: | 2021 |
Umfang: | 20 Seiten |
Medientyp: | Fachbeitrag |
In: | Christoph Böhr, Markus Rothhaar (Hg.): Anthropologie und Ethik der Biomedizin. Grundlagen und Leitfragen |
Ort: | Wiesbaden, Deutschland |
Verlag: | Springer Nature |
Datenbank-ID: | 2021-KUM-0210 |