Der schweizer Verein ÄPOL (Ärzte und Pflegefachpersonen gegen Organspende am Lebensende) argumentiert für eine Abschaffung der Organspende am Lebensende. Der Ablauf von Organentnahmen und Aussehen sowie körperliche Reaktionen von hirntoten Spendern während der Entnahme werden detailliert beschrieben. Da der Verein ÄPOL den Hirntod mangels wissenschaftlicher Belege als Tod des ganzen Menschen in Frage stellt, wird davon ausgegangen, dass die Spender während der Organentnahme noch am Leben sind und erst die Entnahme der Organe zum Tod führt. Damit könne man nicht ausschließen, dass sich noch Prozesse auf der geistig-seelischen Ebene des Bewusstseins abspielen. Es werde also folglich in das Leben des Spenders eingegriffen, der Sterbeprozess des Menschen gestört und damit möglicherweise gegen das Gebot des Nicht-Schadens der ärztlichen Ethik verstoßen.

Lebendorganspenden (Anmerkung: z.B. Nieren und Teile der Leber) sollen nach dem Verein ÄPOL erlaubt bleiben.

Autor: Frei, Alex
Aemissegger, Urs
und weitere Autoren
Erscheinungsjahr: 2019
Umfang: 3 Seiten
Medientyp: Fachbeitrag
In: Schweizerische Ärztegesellschaft (FMH) (Hg.): Schweizerische Ärztezeitung. 100 (14)
Ort: Muttenz CH
Verlag: EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG
Datenbank-ID: 2019-FRE-0209