Susanne Kummer, Direktorin des IMABE Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik in Wien, analysiert anhand von Studien die rasante Zunahme der Todesfälle durch aktive Sterbehilfe in Belgien und den Niederlanden seit der Zulassung 2002. Sie beobachtet eine Verschiebung aktiver Sterbehilfe-Fälle von unheilbarer Krankheit zu multiplen im Alter auftretenden Beschwerden. Das Altwerden werde immer mehr als „Krankheit“ gesehen, die nur durch die Tötung der Person therapierbar zu sein scheint. Häufig werde unter der Diagnose "Polypathologie" Lebensmüdigkeit, die mit altersbedingten multiplen Beschwerden einhergeht, als Grund für aktive Sterbehilfe akzeptiert. Grundsätzlich werde dabei aber außer Acht gelassen, dass das Leiden im Alter nicht nur von körperlichen Einschränkungen, sondern auch von Einsamkeit und dem Fehlen von Sinnhaftigkeit geprägt ist, wie eine Studie zeigt.
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Autor: | Kummer, Susanne |
Erscheinungsjahr: | 2021 |
Umfang: | 3 Seiten |
Medientyp: | Online-Publikation |
In: | Bioethik aktuell. 2/ 2021 |
Ort: | Wien |
Verlag: | IMABE – Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik |
Datenbank-ID: | 2021-KUM-0207 |
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