In diesem Artikel zeigt Susanne Kummer, Geschäftsführerin des IMABE Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik in Wien, bereits 2014 die heute höchst relevanten Argumente gegen aktive Sterbehilfe auf. Kummer kritisiert die Verharmlosung der gezielten Tötung von Menschen, deren Leben als nicht mehr lebenswert gesehen wird. Das zeige sich zum einen in einer Sprachverschleierung im Begriff Sterbehilfe, der ein Motiv des Mitleids und der Barmherzigkeit suggeriere. Zum anderen sei das Argument, dass das Verbot von Euthanasie die Autonomie des Individuums einschränkt, in der Praxis nicht haltbar. Zu groß sei die Gefahr, mit einem wirklichkeitsfremden Autonomiebegriff Schwerkranke in eine Drucksituation zu bringen und Euthanasie zu einer sozialen Pflicht werden zu lassen. Zudem thematisiert sie die wichtige Rolle der Medien, in denen ein selbstbestimmter Tod häufig heroisiert wird. Sie betont den Auftrag der Ärzte, Lebens- und nicht Sterbehilfe zu leisten. Stattdessen plädiert Kummer für eine neue Kultur des Sterbens und für eine Verankerung des Verbots von Tötung auf Verlangen in der österreichischen Verfassung, ein Anliegen das heute aktueller als jemals zuvor ist.

Autor: Kummer, Susanne
Erscheinungsjahr: 2014
Umfang: 3 Seiten
Medientyp: Fachbeitrag
In: Johannes Bonelli, Friedrich Kummer, Enrique Prat (Hg.): Imago Hominis. Ethik in der Pädiatrie . Band 21/3
Ort: Wien
Verlag: IMABE – Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik
Datenbank-ID: 2014-KUM-0196