Prof. Weiß, Assistenzprofessor für Moraltheologie an der Universität Salzburg, nimmt Stellung zur Aufhebung des Suizidbeihilfeverbots durch den Verfassungsgerichtshof. Er hinterfragt das zentrale Autonomie-Argument und zeigt auf, wie durch das Schwinden gemeinsamer Wertvorstellungen moralische Grenzen immer mehr dem Einzelnen überlassen werden. Das habe wiederum zur Folge, dass für vulnerable Gruppen der verlässliche Schutz eines gesetzlichen Rahmens fehle. Selbstbestimmung erfordere vor allem Wahlmöglichkeiten und setze Begleitung, Unterstützung und Versorgung Sterbender voraus. Die Palliativversorgung müsse entsprechend dem Rechtsanspruch ausgebaut werden, denn die Erfahrungen der Hospizbewegung zeigen, wo entsprechende Unterstützungs- und Begleitangebote verfügbar sind, entscheiden sich viele Menschen für das Leben bis zu seinem natürlichen Ende.

Autor: Weiß, Andreas Michael
Erscheinungsjahr: 2021
Umfang: 6 Seiten
Medientyp: Zeitungsartikel
In: Nußbaumer, Heinz (Hg.): Die Furche. 11.3.2021
Ort: Wien
Verlag: DIE FURCHE – Zeitschriften-Betriebsgesellschaft m. b. H. & Co KG
Datenbank-ID: 2021-WEI-0189