Dr. Franz Lackner äußert sich als Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz bestürzt zum Sterbehilfe-Erkenntnis des österreichischen Verfassungsgerichtshofes. Dem bisherigen österreichischen Konsens, das Leben als bedingungslos wertvoll zu erachten bis zu seinem natürlichen Tod, sei eine wichtige Grundlage entzogen worden. Das Höchstgericht verlange nunmehr von der Rechtsordnung, Situationen zu nennen, in denen nicht nur akzeptiert werden soll, wenn sich jemand das Leben nimmt, sondern in denen er noch dazu dabei unterstützt werden soll. Dies habe gravierende Folgen für das gesellschaftliche Selbstverständnis und Zusammenleben. Der Druck auf alte und kranke Menschen, von dieser Option Gebrauch zu machen, werde steigen. Die selbstverständliche Solidarität mit Hilfesuchenden in unserer Gesellschaft werde durch diese Entscheidung grundlegend verändert.  

Autor: Lackner, Franz
Erscheinungsjahr: 2020
Umfang: 3 Seiten
Medientyp: Online-Publikation
Ort: Wien
Verlag: Kathpress
Datenbank-ID: 2020-LAC-0178