Manfred Scheuer, Bischof der Diözese Linz, geht zunächst in einem geschichtlichen Abriss dem Ursprung der Menschenrechte und der Unantastbarkeit der Person im Sinne der Menschenwürde nach. Obwohl der Grundsatz der Menschenwürde allgemein anerkannt ist, wird sie oft verletzt und negiert. Das deutsche Bundesverfassungsgericht und der österreichische VfGH haben 2020 das Verbot der Beihilfe zum Suizid als verfassungswidrig aufgehoben. Das zentrale Argument, die Berufung auf die Autonomie des Menschen, bezeichnet Bischof Scheuer als „philosophisch inkonsistent“. Menschliche Freiheit erschöpfe sich nicht in „Autarkie“. Jeder Mensch sei bereits eingebettet in zwischenmenschliche Verhältnisse der Fürsorge und der Verantwortung für den Nächsten. Die Empfehlung des Europarats zum „Schutz der Menschenrechte und der Würde unheilbar Kranker und Sterbender“ von 1999 spricht sich klar gegen jede Handlung aus, die absichtlich den Tod herbeiführt, auch wenn dies der Wunsch eines Sterbenden ist.

Autor: Scheuer, Manfred
Erscheinungsjahr: 2021
Umfang: 8 Seiten
Medientyp: Fachbeitrag
Ort: Linz
Verlag: Eigenverlag
Datenbank-ID: 2021-SCH-0177