"Die Frage nach dem Sterben ist eine existentielle: Sie gibt uns nicht nur Auskunft darüber, wie wir unser Lebensende sehen, sie beschäftigt sich ganz grundsätzlich und existentiell damit, welche Vorstellungen wir von unserem Leben haben." Ausgehend von dieser These nähert sich der Internist, Prof. Dr. Christoph von Ritter, über einen Blick auf die historische Entwicklung der westlichen Zivilisation der Thematik von selbstbestimmtem Tod und Autonomie. Der aufgeklärte Mensch der Neuzeit strebt nach einer Beherrschung und Kontrolle über das Leben in allen seinen Phasen. Der Konflikt zwischen der Vorstellung der selbstbestimmten Beherrschung des Lebens und dessen Vergänglichkeit wird in der Sterbephase überdeutlich. Als scheinbarer Ausweg aus diesem Dilemma bietet sich der Lösungsansatz an, selbstbestimmt dem Leben ein Ende zu setzen. Mit welchen Konsequenzen und Grenzen? Diametral zum Ansatz der Euthanasie weist Prof. Ritter auf die Erkenntnis von Paracelsus hin: Nur die selbstbestimmte, demütige Anerkennung der eigenen Begrenztheit führe zur Harmonie der Seele, welche eine Grundlage für "gutes" Sterben, für "gesundes" Sterben sei.
Autor: | von Ritter, Christoph |
Erscheinungsjahr: | 2020 |
Umfang: | Livestream-Mitschnitt - 23 min |
Medientyp: | Vortrag |
In: | Salzburger Ärzteforum für das Leben (Hg.): Salzburger Bioethik-Dialoge 2020 - 9.-10.10.2020. Modernes Sterben. Aufgaben und Grenzen der Medizin am Lebensende |
Ort: | Salzburg Congress, Stadt Salzburg |
Verlag: | Salzburger Bioethik-Dialoge |
Datenbank-ID: | 2020-VON-0174 |