Die Ethikerin Mag. Susanne Kummer argumentiert, warum aus ihrer Sicht eine Tötung auf Verlangen mit dem ärztlichen Ethos nicht vereinbar sein kann.

Dabei spielt die Besonderheit der Arzt-Patienten-Beziehung als hochsensibles Verhältnis eine exklusive Rolle - eine Beziehung, die sich dadurch auszeichnet, dass sich der Patient/ die Patientin dem Arzt/ der Ärztin in besonderer Hinsicht, manchmal auch existentiell anvertraut. Wenn dem Ärztestand das uneingeschränkte Eintreten für den Erhalt und den Schutz des Lebens durch die zusätzliche Aufgabe zu töten genommen wird, so erschüttert dies zutiefst die Vertrauensbasis, auf der das Arzt-Patienten-Verhältnis aufgebaut ist.

Wie aber sieht es mit dem Autonomiebegriff im Zusammenhang mit selbstbestimmtem Tod aus? Ist der Wille die höchste Instanz und Selbstbestimmung das höchste Gut - oder birgt das Leben in Gemeinschaft gleichzeitig auch die Notwendigkeit, diesen Anspruch auf uneingeschränkte Autonomie einzuschränken? Steht sogenannte Autonomie nicht oft in Wahrheit auch unter den Vorzeichen internalisierter Fremdbestimmung? Ist es legitim zu töten? Was ist die Aufgabe des Staates?

Autor: Kummer, Susanne
Erscheinungsjahr: 2020
Umfang: Livestream-Mitschnitt - 18 min
Medientyp: Vortrag
In: Salzburger Ärzteforum für das Leben (Hg.): Salzburger Bioethik-Dialoge 2020 - 9.-10.10.2020. Modernes Sterben. Aufgaben und Grenzen der Medizin am Lebensende
Ort: Salzburg Congress, Stadt Salzburg
Verlag: Salzburger Bioethik-Dialoge
Datenbank-ID: 2020-KUM-0171