Die Auseinandersetzung mit der Frage nach Tötung auf Verlangen ist hochaktuell und brisant. Nach einer Einführung in die Thematik werden zur Verdeutlichung Begrifflichkeiten der Sterbehilfediskussion erklärt. Zu unterscheiden sind bei aller Problematik klarer Grenzziehungen die folgenden Dimensionen: Aktive (diese beinhaltet auch Tötung auf  Verlangen) und passive Sterbehilfe sowie direkte und indirekte Sterbehilfe. Die zeitgemäße Terminologie mit Sterbebegleitung, Therapie am Lebensende, Symptomlinderung mit potentiell lebensverkürzender Nebenwirkung, Sterbenlassen (Behandlungsabbruch), Beihilfe zur Selbsttötung (assistierter Suizid) und Tötung auf Verlangen ist hilfreich und reduziert einen großen sprachlichen Interpretationsraum. Nach einem kurzen historischen Rückblick zur Thematik werden Argumente für die moralische Richtigkeit von Tötung auf Verlangen und Argumente gegen Tötung auf Verlangen dargelegt. Die Diskussion darüber zeigt, dass es letztlich eine ethische durch die Gesellschaft und Politik getragene Richtungsentscheidung ist, welchem Gut ein höherer Wert zugebilligt wird: der Autonomie oder der Fürsorge und dem Lebensschutz. Voraussetzung hierfür ist eine offene Diskussion, in der die unterschiedlichen Positionen mit ihren jeweiligen Anliegen und Ängsten wahr- und ernst genommen werden.

Autor: Brunner, Jürgen
Niederbacher, Bruno
Erscheinungsjahr: 2020
Umfang: 23 Seiten
Medientyp: Fachbeitrag
Ort: Innsbruck
Verlag: Eigenverlag
Datenbank-ID: 2020-BRU-0166