Die Augsburger Moraltheologin Kerstin Schlögl-Flierl und der Ethiker Stefan Buchs zeigen in diesem Beitrag zum Themenheft der deutschen Woche für das Leben 2020 auf, welche Rolle die christliche Grundhaltung zum menschlichen Leben in der Palliative Care spielen sollte.  Bereits die Gründerin der Palliative Care Dame Cicely Saunders ließ sich von christlichen Grundgedanken  wie der menschlichen Suche nach Sinn, Bedeutung und Transzendenz sowie dem Bedürfnis des Menschen nach Angenommensein leiten. Moderne Palliative Care wird als aktive ganzheitliche Sorgearbeit verstanden. Ethische Orientierungen sind für diese Sorgepraxis maßgeblich und laufen auf verschiedenen Ebenen ab. Der Ruf nach begleitetem Suizid oder Tötung auf Verlangen  ist - so die Autoren - u. a. eine Kehrseite der medizinisch möglichen Lebensverlängerung sowie der zunehmenden Vereinzelung der Menschen. Die moderne Medizin habe deshalb die Aufgabe, sich rechtzeitig selbst zu beschränken und zu palliativem Handeln überzugehen. Um das tiefgründige Leiden an sozialer Vereinsamung anzugehen, das sich im Krankheitsfall weiter zuspitzt, ist die umfassende Betreuung im Krankenhaus oder Hospiz von großem Wert. Letztlich sei es Aufgabe aller Christinnen und Christen, alleinstehende sterbende Menschen in die Gesellschaft zu integrieren und ihnen Fürsorge zuteil werden zu lassen.

Autor: Schlögl-Flierl, Kerstin
Buchs, Stefan
Erscheinungsjahr: 2020
Umfang: 3 Seiten
Medientyp: Broschüre/Prospekt
In: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.): Themenheft Woche für das Leben 2020. Leben im Sterben. 2020
Ort: Bonn
Verlag: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
Datenbank-ID: 2020-SCH-0160