Sowohl in Deutschland als auch in Österreich ist eine Spätabtreibung unter der Voraussetzung straffrei gestellt, dass eine Gefährdung der körperlichen oder seelischen Gesundheit der Mutter (medizinische Indikation) besteht - in Österreich aber auch dann, wenn eine Gefahr für eine schwere Beeinträchtigung oder Behinderung des Kindes existiert (eugenische Indikation). Somit kann das Leben von Kindern mit pränatal diagnostizierten (schwerwiegenden) Erkrankungen auch noch in der Spätschwangerschaft beendet werden. Wie können die Eltern in einer solch schwerst belastenden Situation vor, bei und nach der Geburt so unterstützt werden, dass sie sich gegen einen Spätabbruch und für die Geburt ihres kranken / behinderten Kindes entscheiden können? Das JA zur Geburt - auch bei infauster Prognose - ermöglicht den Eltern ihrem Kind real begegnen zu können, dieses - wenn auch vielleicht nur kurz - kennen lernen und begleiten zu dürfen. Dies ist gerade für die langfristige seelische Aufarbeitung ein entscheidender Schritt. Außerdem kann dem Kind nach der Geburt bei Bedarf durch ein palliatives Betreuungskonzept ein würdevolles und schmerzfreies Sterben ermöglicht werden.
Autor: | Kiworr, Michael |
Erscheinungsjahr: | 2016 |
Umfang: | 8 Seiten |
Medientyp: | Buchauszug |
In: | Neun Monate bis zur Geburt. Fakten und Bilder/ ISBN 978-3-8107-0251-7 |
Ort: | Aachen |
Verlag: | Bernardus-Verlag |
Datenbank-ID: | 2016-KIW-0117 |